Vita

Dr.-Ing. Karl Doreth (geb. 1984 in Hannover) studierte Maschinenbau an der Leibniz Universität Hannover und vertiefte dort das Fach Produktionstechnik. Im Anschluss promovierte er am Produktionstechnischen Zentrum Hannover (PZH), am dortigen Institut für Fertigungstechnik und Werkzeugmaschinen, im Bereich der Fertigungsplanung und Organisation über den „Einsatz maschineller Lernverfahren zur lebenszyklusbasierten Energieprognose für Werkzeugmaschinen“.

Bereits während seiner Institutszeit entwickelte Dr. Doreth immer wieder kleine Softwareapplikationen zur Fertigungs- sowie zur Maschinensteuerung. Das Programmieren hatte er sich bereits im Alter von 16 Jahren selbst beigebracht. Er erkannte früh das Potential der Datenerfassung und -nutzung in der Produktion und postulierte dieses in seinem Artikel „Digitales Gold“ für die Zeitschrift Phi, in einer seiner zahlreichen wissenschaftlichen Veröffentlichungen.

Zeitgleich beriet Dr. Doreth parallel zu seinen Forschungstätigkeiten immer wieder kleine und mittlere Unternehmen zur Effizienzsteigerung ihrer Fertigung durch Digitalisierung. In seiner Rolle als Industrie 4.0 Koordinator konzeptionierte er mit seinem interdisziplinären Team das deutschlandweit erste Mittelstand 4.0 – Kompetenzzentrum und baute dieses auf. Das Konzept umfasste ein Gesamtportfolio von Informations-, Demonstrations-, Schulungs-, Beratungs-, und Umsetzungsangeboten. Es diente dem Bundesministerium für Wirtschaft und Energie als Vorlage zum Aufbau weiterer Zentren in Deutschland. Auch die Marke „MitUnsDigital!“ wurde in diesem Rahmen entwickelt.

Bei der Inbetriebnahme des Kompetenzzentrums baute Dr. Doreth in nur 12 Wochen mit seinem Team für das Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum eine einmalige Industrie 4.0 – Lernfabrik auf dem Messegelände in Hannover. Anders als bisherige Fabriken zeigte sie die Digitalisierung speziell für den Mittelstand. Der Besucher fertigte selbstständig, assistiert durch digitale Applikationen, seinen individuellen Kugelschreiber aus Aluminium. Er arbeitete dabei an sieben Stationen. Die Fabrik wurde zur HANNOVER MESSE 2016 eröffnet. Zu den ersten Besuchern zählten der niedersächsische Wirtschaftsminister Olaf Lies sowie Ministerpräsident Stephan Weil.

Nach der Aufbauphase stand Dr. Doreth dem Kompetenzzentrum 1,5 weitere Jahre als technischer Geschäftsführer vor, bevor er 2017 von DMG MORI, dem größten Werkzeugmaschinenhersteller der Welt, abgeworben wurde und in die freie Wirtschaft wechselte.

Bei DMG MORI konzeptionierte er als leitender Produktmanager digitale Produkte zur Effizienzsteigerung in mittelständischen Produktionsbetrieben unter Berücksichtigung technischer, wirtschaftlicher und organisatorischer Aspekte. Mit seinem interdisziplinären Team betreute er den Lebenszyklus der Produkte vom Entwicklungsprozess, über die Markteinführung bis zur Abkündigung. Er bediente sich dabei sowohl klassischer als auch agiler Entwicklungsmethoden. Für letztere besitzt Dr. Doreth die Zertifizierung zum Scrum-Master (PSM I) sowie zum Scrum-Product-Owner (PSPO I). Auch die Preismodelle für die Produkte verantwortete Dr. Doreth. Zudem entwickelte er das erste Konzept zum Wechsel auf eine Pay-Per-Use-Strategie.

Als Leiter der Vorentwicklung war Dr. Doreth neben den Forschungstätigkeiten auch mit der effizienzsteigernden Digitalisierung der eigenen Produktionswerke von DMG MORI betraut. Zudem war er als Gutachter für Technologie- und Produktzusammenführungen bei Firmenübernahmen und -beteiligungen verantwortlich.

Beim Marketing ist die Hands-On-Mentalität von Dr. Doreth deutlich erkennbar. Auf den Leitmessen EMO und AMB sowie in zahlreichen Werbevideos für Youtube repräsentierte Dr. Doreth selbst die Digitalisierungsprodukte von DMG MORI als Produktexperte. Seine Storyboards für die Shows schrieb er selbst und ließ diese durch mehrere spezialisierte Produktionsfirmen zu Videocontent ausarbeiten.